Am Wochenende des 12. Und 13. März 2022 fand das erste gemeinsame Grasplatztraining des DFS Fliegerclubs und der Hessenflieger statt. 12 Piloten trainierten mit vier Fluglehrern – in drei Flugzeugen - in knapp 20 Flugstunden, wie man Grasplätze findet, auf ihnen landet, rollt und wieder von ihnen startet. Alles ein bisschen anders, als man es von Flugplätzen wie Egelsbach oder Mainz gewohnt ist – aber cooler, als die meisten erwartet haben.
Als die Veranstaltungstermine im Dezember festgelegt wurden, ahnte natürlich niemand, dass Mitte März perfekte Wetterbedingungen für den Grasplatzbetrieb herrschen würden. Vielleicht war es einfach nur der umfassenden Planung und Vorbereitung unseres Organisators Peter Ahlers zu verdanken, dass selbst das Wetter und die Pistenbedingungen der Trainingsflugplätze einen reibungslosen und planmäßigen Ablauf garantierten. Zielflugplätze waren Bad Sobernheim, Idar-Oberstein und Lachen-Speyerdorf.
Während die Piloten beim Briefing noch über die unorthodoxe Kreuz-Pistenanordnung von Bad Sobernheim rätselten, trauten einige ihren Augen nicht, als sich dann das, was wie die blaue Piste eines Skigebiets aussah, nämlich steil und krumm, als die „active Runway“ entpuppte. Einen Grasplatz zu finden bzw. zu identifizieren ist schon eine Sache für sich, bergauf zu landen und zu starten dann eine weitere.
Idar-Oberstein präsentierte sich auf dem ebenen Hochplateau in einzigartiger Lage, die Piste und Rollwege waren wiederum sehr rumpelig, hier war Vorsicht – und Höhenruder durchziehen - geboten. Die Neulinge staunten nicht schlecht über Funksprüche anfliegender Maschinen, die irgendwas von FOXTROTT, ROMEO und ähnlichem Fachchinesisch murmelten, als flögen sie permanent in eine Kontrollzone ein und aus. In Wirklichkeit bestellten sie – streng nach Verfahren – Filetsteak und Roastbeef vom Schwenkgrill, die nach vollbrachter Punktlandung punktgenau auf dem Teller liegen sollten. Und wieder was über Grasplätze gelernt!
In Lachen-Speyerdorf als drittes Ziel erwartete die Crews Fallschirmsprungbetrieb. Hier mussten die Piloten nicht nur die Piste in all dem Grün der Weinstraße identifizieren, sondern sich auch mit den Fallschirmspringern und der Absetzmaschine koordinieren, welche übrigens entgegen der eigentlichen Landerichtung landete und unseren Maschinen freundlich entgegenkam. Was wie ein Versehen aussah, war vorgeschriebener Lärmschutz. Die Absetzmaschine darf nur in eine Richtung starten und aus nur aus dieser Richtung wieder landen. Windrichtung, Betriebsrichtung? In diesem Fall wohl nicht so wichtig. Aha, wieder eine Besonderheit, die von den üblichen Plätzen so nicht bekannt ist.
An beiden Tagen kehrten wir nach ausgiebigen Mittagspausen bzw. Tankstopps in Idar-Oberstein und Mainz nachmittags zurück nach Egelsbach. Alle begeistert von dem eindrucksvollen Event und der tollen Stimmung unter den Piloten und Fluglehrern beider Vereine.
Wer an diesem Tag nichts dazugelernt hat, musste schon ein sehr erfahrener Pilot sein…
Bericht von Gregor Thamm